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Bleib flexibel – Interview mit Lanik

Kennt Ihr das? Man plant, alles wunderbar, es geht auf, doch dann…verändert sich das Wetter. Kommt ein Termin dazwischen. Verschieben sich die Prioritäten. Oder weiss der Kuckuck was…!! Ahhh, was ist zu tun? Am Plan festhalten oder Flexibilität zeigen und die Situation neu bewerten? Umplanen?

Oder kennt Ihr das? Man plant, gar nichts ist wunderbar, eigentlich will man nicht, aber es gibt viele Gründe, warum man es tun sollte und dann…Freude herrscht: Die Umstände ändern sich und das ist die beste Gelegenheit, die Pläne über den Haufen zu werfen, um den Plan nicht umsetzen zu müssen.

Ich habe bei meiner Röstigraben-Tour beides erlebt.

Mit Freude meine Pläne ändern wollte ich ganz am Anfang: Es fiel mir sooo schwer, mich alleine aufzumachen, in ein Abenteuer, dass ganz viele unbekannte Faktoren aufzuweisen hatte, die ich weder kontrollieren noch vorausahnen konnte. Diese Unsicherheiten waren schwierig auszuhalten und familiäre Gründe hätten es fast geschafft, mir einen Grund zu geben, nicht zu fahren (oder zumindest den Startpunkt zu verschieben). Doch mein Mann gab mir genau in diesem Moment „ein Schüpfli“ und das hat mir enorm geholfen, meinen Ängsten nicht die Kontrolle zu überlassen.

Dann die andere Situation: Gemeinsam mit der Familie und in Übereinstimmung mit laufenden Projekten wird festgemacht, dass ich jeweils am Montag und Dienstag für die Tour unterwegs sein kann. Prima Plan, ich kann mich darauf einstellen, denn es gibt einiges zu organisieren (ÖV, Zeitablauf, Route, Übernachtungen…). Der Start gelingt, auch die zweite Woche funktioniert, in der dritten Woche ist Pause, da andere Termine im Kalender stehen. Dann wäre es wieder soweit, doch…das Wetter und die Apps zicken herum, es sieht eher schlecht aus, aber allenfalls wäre ein Tag machbar…ein Hin und Her. In meinem Kopf bin ich schon sehr unflexibel geworden: Gespeichert ist, dass die Tour, wenn es wettermässig irgendwie machbar ist, durchgeführt wird. Es fehlt der Weitblick, was in diesem Moment, in dieser Situation, Sinn macht oder stimmig ist und was nicht.

Da ich mein eigener Chef bin, setzte ich mich bei der Umsetzung dieser Tour immer wieder unter Druck (sonst tut das ja niemand, grins). Aber ist dieser Druck notwendig? Meine Freunde stellen Fragen, die mich zum Nachdenken bringen.

Themawechsel. Zeit für einen Rückblick. Zeit für ein Interview mit Lanik.

Was hat es mit dieser Röstigraben-Tour auf sich? Mein Album kam im Februar 2021 heraus. Ich hatte keine Band, wollte jedoch mit meinen eigenen Songs auftreten und Live-Erfahrungen vor Publikum sammeln. Da ich mit Covers immer wieder als Strassenmusikerin aufgetreten bin, entschied ich mich, dies ebenfalls mit meinen eigenen Songs auszu-probieren. Um einen Aufhänger zu haben, entschied ich mich für Ortschaften entlang des Röstigrabens, da ich sowohl auf Französisch als auch auf Schweizerdeutsch singe.

Was hat Ihnen diese Tour gebracht? Gewisse Erfahrungen kann ich „auswerten“, andere nicht. Z.B. ist es schwieriger die Leute zu erreichen, wenn ich NUR meine eigenen Songs singe. Wenn ab und zu ein bekanntes Cover im Repertoire bleibt, spricht dies ein breiteres Publikum an. Ich habe gelernt, durchzuhalten, „alles zu geben“ und zu singen auch auch wenn die Passanten nicht anhalten und zuhören. Die Tour hat mir auch aufgezeigt, dass ich daran arbeiten sollte, mutiger zu werden. Das auszuführen, würden den Rahmen dieses Interviews jedoch sprengen (ich liebe diesen Satz, grins, man kann ihn immer bringen, wenn man nicht weiter darüber sprechen will…und er klingt einfach so dekadent und gehoben…verzeiht mir diesen unnötigen Satz…)

Worauf sind Sie stolz? Das ich es geschafft habe, alleine, an unbekannten Orten, z.T. mit ungünstigem Wetter, meine Songs auf der Strasse zu singen.

Was würden Sie anders machen? Ich würde an anderen Tagen auftreten, z.B. am Freitag und/oder am Samstag. Auch müssen es nicht unbedingt zwei Tage hintereinander sein, da es oft nicht sinnvoll ist, an Arbeitstagen tagsüber zu spielen (ausser es hat viele Touristen, was momentan nicht der Fall ist). Es braucht ziemlich viel Energie für Strassenmusik und alleine sowie unter diesen Umständen (dass man z.B. nicht drinnen sitzen kann) erhöht sich die Herausforderung.

Wann geht Lanik wieder auf Strassenmusik-Tour? Ich glaube, ich werde momentan keine Tour starten, sondern tageweise bei gutem Wetter an verschiedenen Orten in der Schweiz auf der Strasse singen.

Vielen Dank für’s Interview Lanik 🙂

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